Und wieder ein Problem. Ich habe schlicht und einfach keinen Platz mehr. Die Küchenschränke sind eh schon voll, im wunderbaren alten Apothekerkasten ist auch keine Ecke mehr frei, und im Keller, naja, da wird es auch langsam eng. Und trotzdem: Ich muss diese Champagnergläser haben. Ich muss. Sie sind so wunderschön. Ich habe zwar schon zwölf Champagnergläser, die sind auch wunderschön. Und nochmals sechs, von denen ich mich nicht trennen kann, weil sie nicht wunderschön sind, aber ein Teil einer langen Geschichte.
Ich habe diesen Gläser-Tick. Und weil meine Gattin auch einen Gläser-Tick hat, haben wir dieses Platzproblem. Als wir vor vielen Jahren zusammengezogen sind, da hatten wir zusammen eine Glas-Aussteuer, die hätte jedem anständigen Restaurant zur Ehre gereicht. Unterdessen ist es aber nicht besser geworden: Ich nehme von fast jeder Reise mindestens ein Glas mit, ich habe diese Macke für Whisky-, Cognac-, Tequila- und Grappa-Gläser. Und Bier-Humpen. Und diese alten Kristall-Gläser aus Osteuropa. Und für Martini-Gläser.
Bei den Tequila-Gläsern, um nur ein Beispiel zu nennen, da besitze ich vielleicht 20 Stück. Jedes ist anders, jedes ein Einzelstück; manche sind auch gar nicht aus Glas, sondern aus Keramik. Oder sogar Holz. Es ist nicht so, dass ich besonders viel Tequila trinke, nein, aber die Gläser sind so hübsch. Manche farbig, manche ganz klassisch, gross, klein. Und manchmal sitze ich einfach, trinke gar keinen Tequila, aber versuche mich zu erinnern, wo genau ich dieses oder jenes Glas gekauft habe.
Am schlimmsten ist es aber mit den Wein-Gläsern. Irgendwann, vor vielen Jahren, habe ich gelernt, dass tatsächlich einen Unterschied macht, wenn ich den Weisswein aus Weissweingläsern trinke und den Rotwein aus Rotweingläsern. Damals konnte ich allerdings den Merlot noch knapp vom Chardonnay unterscheiden. Heute ist das ein bisschen anders, und weil ich ja eben diesen Gläser-Tick habe, nun, so besitze ich halt nun Bordeaux-Gläser und Burgunder-Gläser. Und auch noch sechs für Pinot Noir, weil ich diese Pinot Noir so liebe. Und nochmals sechs für den Riesling, den ich so gerne mag. Und irgendwo, weiter hinten, kaum mehr gebraucht, stehen noch sechs für Chardonnay. Aber Chardonnay trinke ich nur noch selten. Dann habe ich noch die Weiss- und Rotwein-Gläser für jeden Tag sowie die etwas teureren, ebenfalls von diesem bekannten Tiroler Glasmacher, für festliche Anlässe. Und dann noch so ein paar Einzelstücke, Geschenke, Gläser, deren Form mich faszinierte. Und solche, die ich einfach haben wollte.
Bloss, jetzt, was mache ich mit diesen Champagnergläsern?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen