Hätte Aristoteles gekocht, hätte er mehr geschrieben.
(Juana Ines de la Cruz)

Dienstag, 14. Dezember 2010

Sch...-Swiss: LX 568, Zürich-Nizza


Nein, die Swiss ist sicher nicht meine liebste Airline. Es ist ein bisschen so, dass ich Swiss so ziemlich das Letzte finde, ausser vielleicht auf dem Flug von Paris nach Zürich, da ist das Wegkommen von Paris mit jeder Airline eine Freud'. Aber sonst, Swiss: Miserabler, arroganter Service, so man denn überhaupt von Service sprechen kann, dauernde Verspätungen und dann null Information, warum und wann und wie. Und grauenhaftes Futter.



Gut ist, dass Swiss jetzt wieder beginnt, sich selber ins Knie zu schiessen, so ähnlich wie vor dem Grounding der Swissair. Den Flug heute bestritt Swiss nicht selber, sondern die weltberühmte «Contact Airline» - was machen die sonst, Reisen für Singles, Charter für Swinger? Fremdsprachen: null. Die zwei (in Worten: zwei) Saftschubserinnen von den vielen Insassen des quasi komplett ausgebuchten Fliegers absolut überfordert. Natürlich verspätet, obwohl das Boarding eine Viertelstunde zu früh begann (warum wird der Flieger erst enteist, nein, ich will gar nicht erst fragen), in Nizza dann - ganz weit draussen auf dem Abstellfeld - ein kleines Büschen, ein Gedränge wie in Tokio in der Metro zur Rush-hour. Kondenswasser aus der Klimaanlage auf meinem Kopf, plus ganz schmierige Kondenswasserstreifen überall auf den Ablagefächern - grauslig.

Ich weiss nicht, aber der Fluggast bucht Swiss, und er kriegt: Abzocke. Und beiden Mädels in den Uniformen sahen aus, als ob sie die sechste Schicht hintereinander fliegen. So spart man sich wohl: Lohnkosten. Es geht hier um: Business Class. Selbstverständlich ist Business Class auf einem so kurzen Flug völlige Idiotie, aber ich kann da nix für. Aber wenn ich denke, was der Flug gekostet hat und was wir dafür gekriegt haben, dann gibt es nur ein Wort dafür: Frechheit.



Aber ich schreib ja hier über Essen. Also: lampiger Käs', etwas, was wohl ein Camembert sein wollte, dazu was Halbhartes, ohne jeglichen Geschmack, und ein Chutney, das aussah wie Konfitüre, aber schmeckte wie Dachpappe. Ein sehr trockenes Trockenfleisch, mit schon leicht gräulichen Rändern, eine Art Salami mit so einer grauenhaften Kräuerkruste, eine Beleidung für Auge und Gaumen. Ein Spiess mit Oliven und getrockneten Aprikosen; auf dem gleichen Spiess, wohlverstanden. Ein Brötchen, aussen kalt und innen noch halb gefroren. Und eine Art Schokoladen-Mousse, so erfreulich wie ein Billigstprodukt aus einer Aldi-Spezial-Spar-Aktion. Das alles präsentiert und dann hingeschmissen mit dem Charme einer ukrainischen Gewichtheberin.

Ach, wie freu ich mich auf den Rückflug morgen.

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